Zunächst ein herzliches Dankeschön an den Sponsor der Kinder- und Jugendprojekte, die HUK-COBURG, die es 2016-2023 ermöglicht hat, dass wir die Projekte ohne Kosten für die teilnehmenden Schulen anbieten konnten. 

Sollten Sie für Ihre Schule Interesse an einem Projekt im Jahr 2022/23 haben, schreiben Sie uns gerne hier eine kurze Mail.

KLANG – GRENZENLOS!

Unter diesem Motto stehen die zahlreichen Kinder- und Jugendkonzerte, die einen großen und wichtigen Teil des Festivals einnehmen. So durften in den letzten Jahren in etwa 80 Aktionen und Konzerten über 4000 junge Zuhörer die Sogkraft klassischer Musik erfahren – ein riesiger Erfolg für das noch junge Festival.

Neben Pia Pop und Klaus Klassik waren bei den vergangenen Festivals sagenumwobene Klänge von Ali Baba in Grundschulen zu hören, konnte in einem schaurigen Kinderprojekt mit dem Aramis Trio die geistige Umnachtung Robert Schumanns erahnt werden und wurden zu Klängen von Arnold Schönberg des Festival-Streichquartetts Bilder erschaffen. 2018 folgten Kindergartenkinder in einem Erlebniskonzert der Geschichte von Fiona Farbe, wurden Grundschulkinder vom Kindermusiktheater „Brassessinis und der Zauberer Buntinius“ gefesselt, wurden Schüler der Mittelstufe Zeuge des ersten Music slams und vertanzten Jugendliche unter Anleitung einer Tanzpädagogin Musik von Beethoven. Die Kombination verschiedener Kunstformen, die dem Festival KLANGGRENZEN ein Herzensanliegen sind – sie durchzieht auch die Projekte für Kinder und Jugendliche: Farbe und Musik. Tanz und Musik. Sprache und Musik. Klangfarbe und Musik. Grenzenlos!

Mit solchen und anderen Konzepten soll es auch in den nächsten Jahren weitergehen: abwechslungsreich, altersgerecht und ganz sicher packend und mitreißend – ein LernSpaß für Kinder und Jugendliche, bei dem beides auf fantasievolle Weise verknüpft wird!

„Unser Ziel ist es, zu jedem einzelnen Festivalkonzert ein education-Projekt auf die Beine zu stellen.“, so Fabian Wankmüller, einer der Macher des Festivals. „Dies ist uns auch im Jahr 2020 wieder eindrucksvoll gelungen!“ Aber lesen Sie weiter unten einfach selbst!

Bei weiterem Interesse an den education-Projekten können Sie sich gerne an uns wenden!

DAS TIERORCHESTER QUIETSCHETON (ca. 3-6 Jahre)

Musik und Poetry for Kids

Welches Instrument passt wohl am besten zu welchem Tier. Drei Musiker stellen mit witzgen Gedichten 9 (!) Instrumente vor und bilden ganz zuletzt sogar ein richtiges kleines Orchester. Es wird gelacht und mitgemacht bei dieser Adaption eines Kinderbuchs für Kindergartenkinder.

"Der Löwin wird es bald zu dumm.
Sie biegt ihm die Posaune krumm.
Jetzt hat er den Salat!
Der Löwe denkt: „Was mach' ich bloß?
Jetzt geht doch das Konzert gleich los!
Ich bieg sie wieder grad!"

 

Ist ja IRRE! – SeppDeppSeptett (ca. 6-10 Jahre)

Endlich ist das SeppDeppSeptett wieder zu Gast beim KLANGGRENZEN-Festival. Wer weiß denn was ein Septett ist??? Richtig, ein Ensemble aus sieben Mitgliedern (aus dem lateinischen septem: „sieben“). Warum zur Hölle aber besteht das SeppDeppSeptett dann aus acht MusikerInnen? Und, du lieber Gott, was machen die denn, was so IRREparabel ist?

Verraten wird hier nichts, nur so viel: es geht drunter und drüber!!!

Urlaubserinnerungen – Souvenirs (CA. 13-16 JAHRE)

Ihr seid bestimmt schon mal im Urlaub in Italien gewesen. Oder Freunde haben euch aus Italien berichtet und sich sehnsuchtsvoll an schöne Strände, weiße Städte und das blaue Meer erinnert.

Bei einem Urlaub in der Toskana komponierte der russische Musiker Pjotr Tschaikowsky in nur 44 Tagen seine Oper „Pique Dame“; es ist also davon auszugehen, dass es kein ganz miserabler Urlaub war. Insbesondere, weil er sich ein Jahr später daran „erinnert“ und sein Streichsextett mit dem Titel „Souvenir de Florence“ schmückt – Erinnerungen an Florenz.

Oft bedienten sich Opernkomponisten der klein besetzten Kammermusik, um ihren innersten Gefühlen Ausdruck zu verleihen. So auch der Italiener Giuseppe Verdi, der mit seinem Streichquartett sein einziges Kammemusikwerk vorlegt. Dieses bezeichnet er selbst allerdings als „pianta fuori clima“ – eine Pflanze außerhalb ihres natürlichen Klimas.

Tschaikowsky betrachtet Italien von außen, Verdi von innen. Der deutsche Autor Peter Härtling betrachtet Verdi von allen Seiten. Seine Texte runden die musikalische Vorstellung von Verdi und der Toskana sprachlich ab.

Hören, Riechen, Schmecken – Das Parfum (ca. 16-18 Jahre)

Wenn etwas gut riecht, nehmen wir das mit unserer Nase wahr, wenn etwas schön klingt, mit unseren Ohren. Doch kann man diese beiden Wahrnehmungen auch verknüpfen, indem man Düfte „hörbar“ macht – oder Musik „riechbar“?

Als Vorlage für dieses außergewöhnliche Experiment dient Patrick Süßkinds Meisterwerk „Das Parfum“, woraus Auszüge gelesen und mit der Musik von parfumierten französichen Streichquartetten untermalt werden. Die KLANGGRENZEN-MusikerInnen wollen so gemeinsam mit den SchülerInnen herausfinden, wie sich die Grenzen der Wahrnehmung verschmelzen lassen und neue Sinneseindrücke erlebbar machen.

DIE GRENZEN DER WAHRNEHMUNG (ca. 13-19 Jahre)

Musik und Medizin

Wie machen wir das Beste aus Corona? Wir produzieren eine CD bzw. einen online-Clip zum Download mit den beiden bahnbrechenden Klaviertrios Opus 8 von Schostakowitsch und Brahms. So kommt die Musik in jedem Fall in die Wohnzimmer unserer Hörer. Auch auf der CD: Ein Podcast von Prof. Altenmüller zum Thema "Die Grenzen der Wahrnehmung". Was löst Musik in uns aus? Wie nehmen wir Musik wahr? Welche Rolle spielt dabei unser Gehirn und unsere Hörgewohnheiten? Welche Schwingungen nehmen wir bewusst und welche unbewusst war? Gibt es eine Metaebene des Musikhörens?

In folgenden Unterrichtsfächern sind Projekte angedacht:
Musik: Erweiterung der Kammermusik, Komponistenportraits, musikalische Formen etc.
Physik: Schwingungen, Frequenzen und Obertöne, Resonanzen im Körper
Biologie: Aufbau der Ohrs und Verarbeitung von Musik im Gehirn (Nerven, Synapsen…)
Ethik/Werte und Normen/Religion/Philosophie/Psychologie: Aufführung von klassischer Musik vs. Gottesdienst, Transzendenz, Psychologische und Physische Wirkung auf Hörer*innen

Die Fachlehrer*innen bekommen neben der CD Unterrichtsmaterialien (als QR-Code-Download), die sie mit Coburger Schüler*innen erarbeiten können. Jede teilnehmende Schüler*in und Lehrer*in bekommt ein kostenfreies Exemplar der CD ausgehändigt. Den Abschluss des Projekts bilden interaktive (kostenfreie) Konzerte des Aramis Trios in allen teilnehmenden Schulen.

Lerninhalte sind die intensive Beschäftigung mit klassischer Musik aus ungewohnten Perspektiven, das Verbalisieren von musikalischen Abläufen und die körperliche Wirkung von Musik, die Stärkung der subjektiven Wahrnehmung und die Steigerung des Hörgenusses. Musik weckt Lebensfreude und Neugier und trägt dazu bei, emotionale, soziale, räumliche, mathematische und motorische Kompetenzen zu fördern. Die Interdizplinarität des Projekts regt zum fächerübergreifenden Denken an, lässt Bezüge einzelner Disziplinen hervortreten und fördert somit ein Querdenken, dass in der heutigen Zeit in unserer Gesellschaft und in vielen Berufen gefordert ist.